Review: Einsamer Wolf #1 - Flucht aus dem Dunkel  de

4 stars
Einsamer Wolf #1 - Einstieg in die spannende Fantasy-Sage

Mit Flucht aus dem Dunkel entsteht 1984 der erste Band der Spielbuch-Reihe Einsamer Wolf von Joe Dever. Sie ist mit 10 Millionen verkauften Büchern ein der erfolgreichsten Solo-Abenteuer-Serien weltweit. Die hier vorliegende und erweiterte Neuauflage erscheint beim Mantikore-Verlag und unterscheidet sich deutlich von der Urfassung. Um an diesem Solo-Abenteuer Spaß zu haben, braucht man außer dem Buch selbst nur einen Bleistift und Radiergummi.


Bild des Buchs (Eigenes Werk. Lizenz: CC-BY-SA.)

Der Leser beginnt sein Abenteuer direkt mit dem Angriff der Schwarzen Lords auf die Abtei der Kai. In der Urfassung beginnt das Abenteuer erst nach der Zerstörung der Abtei und lässt den Leser im Unklaren über die grausamen Geschehnisse dort, die so in der Fantasie des Lesers stattfanden. Jetzt dient der Angriff als ein actionreicher Einstieg in die Fantasy-Sage und möglicherweise in das Medium der Spielbücher selbst. Der Ausgang ist vorgegeben, wie man sich in der Schlacht anstellt, ist der spannende Teil für den Spieler. Man reitet, kämpft und klettert durch die Abtei und macht sich mit den Mechaniken des Spielsystems vertraut. Dazu gehören Kämpfe, verwalten des Inventars und Kai-Fähigkeiten einsetzen.

Der Weg von der zerstörten Abtei dann hin zum König in Holmgard verlangt richtige Entscheidungen, um Erfolg zu haben. Fallen müssen erkannt und Gegner besiegt werden. Die Geschichte ist durchweg spannend, auch wenn klar ist, dass dieser Band nur der Einstieg in ein größeres Abenteuer ist. Die Welt von Magnamund zieht einen schnell in einen Bann, so dass sich der Leser heimisch fühlt auch ohne bekannte genre-typische Motive wie Zwerge oder Orks.

Das Kampfsystem erlaubt schnelle und zum Teil sehr schwere Kämpfe, die schnell verstanden und ausgewürfelt sind. Durch die verschiedenen Fähigkeiten, hat man gelegentliche Vorteil und kann einem sonst verschlossene Pfade und Gefahren erkunden. Zusammen mit der Wahl auf verschiedenen Wegen nach Holmgard zu gelangen, ist der Wiederspielwert hoch. Sollte man dem Zauberer Bandeon nicht begegnet sein, empfehle ich das Abenteuer noch einmal zu spielen. Die Illustrationen von Rich Longmore sind zweckmäßig, wobei einige Momente des Abenteuers toll eingefangen werden. Mit den düsteren und zum Teil unbehaglichen Illustration von Gary Chalk aus der Urfassung können sie dann nicht ganz mithalten. Die Deutsche Übersetzung erlaubt sich den einen oder anderen Patzer, trübt aber das Erlebnis nicht.

Mit Flucht aus dem Dunkel liegt ein gutes Spielbuch vor, dass man jedem Einsteiger aber auch altem Fan empfehlen kann. Leicht zu erlernen, viele Handlungsmöglichkeiten und die Aussicht auf viele weitere Abenteuer.


Buchinnere (Eigenes Werk. Lizenz: CC-BY-SA.)