Reviews by soloturn

1 star
Blutiges Ghost Dog.

Gabriel ist jung Vater geworden und lebt mit seinem Sohn Jamie. Er ist in einer Clique von Skatern. Gabriel hat ein Samurai-Schwert und, ähnlich wie im Film “Ghost Dog”, werden Samuraisprüche während des Films erzählt. Gabriel lernt Corry, die Freundin seines Freundes Joel, kennen. Corry, Joel und Gabriel nehmen Drogen, steigen im Rausch in den Züricher Zoo ein und lassen zwei Pumas und eine Giraffe frei. Jamies Mutter Mutter ist Fernsehsprecherin und berichtet über die freigelassenen Tiere. Gabriel und Jamie gehen auch einmal zum Haus der Fernsehsprecherin um Jamie’s Mutter Zoé zu besuchen. Es ist gerade Party dort, und dem Mädchen ist schwindlig. Ein paar Tote und Verletzte später endet der Film.

Soul of a Beast ist ein etwas schwieriger Film. Es sind sehr viele Elemente hineingemischt, egal ob Szenerie, Situationen, Stilmittel, verschiedene Kulturen wie Asien, Europa, Afrika, Südamerika, Natur, Stadt, real, unter Drogen, Friede, Militär, Polizei. Es wirkt ein bisschen als wäre es der letzte Film den Lorenz Merz in seinem Leben machen könnte und alles enthalten sein muss. Die 100 Minuten reichen bei weitem nicht aus um diese Elemente vernünftig zu entfalten. Ausser die Dialoge - die sind sehr kurz. Zu kurz vielleicht. Ausser von der Grossmutter erfährt man kaum etwas von den handelnden Personen, sie kommen und gehen. Viele Szenen sind irgendwie dunkel, blutverschmiert, meist voller Müll. Die Umgebung wirkt immer überladen, überzeichnet. Gabriels Auto ist voll, Gabriels Wohnung ist voll, Zoé’s Mutter hat viele Bedienstete. Im Wald ist es nur grün, völlig unmotiviert steht auf einmal ein einzelner gut getarnter Soldat auf, der Zürisee ist schön. Am Ende bleiben Fragen über Fragen, es bleibt das dumpfe Gefühl dass irgendwas fehlt.


4 stars
black panther, 2018.

Im Marvel-Film gibt es einiges an fantastischer Technik und Lebewesen zu sehen, mit einem guten Ende. Es wird gekämpft und Leute werden verletzt oder sterben sogar, weswegen der Film wohl erst ab 12 Jahren empfohlen wird. Die Figuren sind klar in gut und böse gezeichnet und wechseln das auch nicht.


4 stars
Parasite, Korea, 2019.

Der koreanische Film zeigt, wie sich Sohn, Tochter, Vater und Mutter einer sozial wenig priviligierten Familie von einer reichen Familie im Haushalt anstellen lassen. Die Kinder sind Privatlehrer, der Vater Schofför, und die Mutter Haushälterin. Was mit einigem Witz beginnt wird mit der Zeit immer skurriler - und führt über eine Katastrofe in ein verträumtes, etwas einsames Ende. Der Film lässt sich daher etwas schwer einordnen in die klassischen Kategorien, er hat Elemente eines Familiendramas, prangert soziale Ungleichheit an, ist eine Farce mit Elementen von Horrorfilmen, auch Liebesszenen und Intrigen fehlen nicht. Die Handlung ist flüssig erzählt, und hat ein etwas saures Ende. Zum Schluss nimmt sich Regisseur Bong Joon-ho nicht mehr die Zeit Handlungsstränge wieder zusammenzuführen und lässt damit das Publikum auch über das Filmende hinaus etwas nachdenklich zurück.

Für diejenigen die DVDs mögen: Die DVD hat leider nur die Originalsprache mit einer weiteren Sprache, also nicht geeignet um deutsch - englisch zu lernen.


5 stars
Ziemlich beste Freunde / Intouchables

Auf komische und tragische Weise zugleich erzählt der Film die Geschichte von zwei Leuten mit unterschiedlichem sozialen Hintergrund. Auf der einen Seite der querschnittgelähmte, reiche Philippe, der in einem Stadtpalais mitten in Paris wohnt. Viele Mitarbeiter kümmern sich um Haus und Mensch. Auf der anderen Seite Driis aus der Pariser Vorstadt, dessen Mutter nicht seine richtige Mutter ist, mit vielen Geschwistern. Die Mutter geht putzen um die Famlie zu ernähren, die Kinder befinden sich am Rande der Kriminalität. Die Verbindung der beiden wird über den Pflegeberuf gesponnen, der ebenfalls sein Fett abbekommt. Driis erhält Arbeitslosengeld, muss sich dafür jedoch vorstellen gehen - und tut das bei Philippe. Wider Erwarten stellt er ihn zur Probe und später fest ein. Ein ständiges Spiel von Situationen, wo die beteiligten Personen nicht oder nicht genug über ihren eigenen Tellerrand hinaussehen, gibt dem Film einen roten Faden, wo man nie weiss ob man lachen oder weinen soll.

Basiert ist der Film auf dem Buch Le Second Souffle, einer wahren Geschicte von und über Philippe Pozzo di Borgo. Der Adelige, Geschäftsführer eines Champagnerhauses, ist seit 1993 querschnittgelähmt. 2003 wurde die Dokumentation à la vie, à la mort gedreht. 2017 wurde ein amerikanisches Remake von “ziemlich beste Freunde” gedreht, the upside, das jedoch nicht an das Original herankam. Philippe Pozzo di Borgo verkaufte 2010 sein Stadtpalais hôtel Pozzo di Borgo für 100 Mio Euro an die Regierung von Gabon, Ali Bongo, und lebt heute in Essaouira, Marokko. Der Algerier Abdel Yasmin Sellou, der Pozzo die Borgo 10 Jahre betreute, betreibt heute einen Hühnermastbetrieb in Algerien.


4 stars
Die wandernde Erde, chinesische Science Fiction

Im Jahr 2061 droht die Sonne zu einem roten Riesen zu werden. In 100 Jahren wird es die Erde nicht mehr geben und in 300 Jahren wird das Sonnensystem nicht mehr da sein. Es gibt eine Erdregierung, die beschliesst die Erde mit Raketen in das 4.2 Lichtjahre entferne Alpha Centauri Sternensystem zu bringen.