Reviews by Nortix

5 stars
Mein täglicher Begleiter - von Anfang an  de

Mit Software-Projekten, die von einer Behörde in Auftrag gegeben werden, tun sich die Deutschen erfahrungsgemäß schwer, sehr schwer. Aber mit der Corona-Warn-App, kurz CWA, ist eine, meiner Meinung nach, sehr gute App gelungen. Anfangs ging es nur um die Ermittlung von Kontakten, welches mittels einer von Apple und Google geschaffenen Schnittstelle bewerkstelligt wurde.

Im Laufe der Zeit kamen viele gute Funktionen dazu. Erwähnt werden muss die Check-In-Funktion oder die Möglichkeit, das digitale Impfzertifikat in der App hinterlegen zu können. Im Gegensatz zu vielen anderen Apps werden hier keine persönlichen Daten erhoben und weitergegeben. Dieses wurde vom Chaos Computer Club getestet und veröffentlicht (ab 14:55). Neben der Telekom und SAP, die mit der Entwicklung der Apps beauftragt worden sind, kann über GitHub jeder teilnehmen.

Leider wurde nach einem guten Start von der Politik eine andere App favorisiert, die jedoch durch Datenlöcher und mehr Schein als Sein auffiel. Jedem, der seine persönliche Daten nicht einem unbekannten Datensammler in den Rachen werfen möchte, kann zur Corona-Warn-App greifen. Dazu ist nicht einmal die deutsche Sprache notwendig, denn die App gibt es in elf Sprachen und ist mit vielen anderen Systemen in der EU kompatibel. Für Geräte mit einem Android-Betriebssystem wurde ein vollständig kompakter Ableger entwickelt, der andere Komponenten im Hintergrund nutzt. Mehr dazu bei f-droid.

Die App benötigt wenig Speicherplatz und der erhöhte Leistungsbedarf durch die Bluetooth-Funktion fällt mir nicht auf. So lange wir diesen Virus nicht ausgerottet haben wird diese App auf meinem Smartphone einen festen Platz haben.


5 stars
Hannovers schönste Allee ohne Autos  de

Der Georgengarten liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Herrenhäuser Gärten und der Leibniz Universität in Hannover. Viel Grün welches um die zentrale Herrenhäuser-Allee herum drapiert wurde dominiert diese Anlage. Der Verkehrslärm ist kaum wahrnehmbar und es gibt sehr viele Erholungsmöglichkeiten, sprich Bänke zum verweilen.
Blick auf die zentrale Herrenhäuser-Allee im Georgengarten in Hannover (Eigenes Werk. Lizenz: CC-BY-SA.) Des weiteren sind im Park das Wilhelm-Busch-Museum, der Leibniztempel, eine Hundewiese, eine Minigolfanlage sowie der Palaisgarten zu finden.

Eine gute Alternative zur Eilenriede, wenn in Hannover eine Erholung im Grünen gesucht wird. Mit der Stadt gut zu erreichen aber noch besser mit dem Fahrrad.


3 stars
Fußball, Konzerte und mehr  de

Lange vor meiner Zeit wurde der Vorgänger dieses Stadions als Niedersachsenstadion an gleicher Stelle errichtet und ist seitdem die Heimat des lokalen Fußballvereins, Hannover 96, gewesen. Und das war Anfangs auch mein Grund, öfter mal diese Spielstätte aufzusuchen. Lange Zeit fand ich es sehr schön und unterhaltsam, mir die Heimspiele vor Ort im Stadion anzuschauen. Aber meine Interessen haben sich gewandelt. Zwar immer noch Fußball aber nicht mehr so häufig vor Ort. In letzter Zeit war ich nur noch bei großen Konzerten, Robbie Williams, U2, Rammstein oder Helene Fischer (!).


Vorprogramm zu einem Fußballspiel in der HDI-Arena in Hannover (Eigenes Werk. Lizenz: CC-BY-SA.) Die Anreise zum Stadion gestaltet sich einfach und geht am besten mit dem öffentlichen Nahverkehr in Hannover vonstatten. Die Stadtbahnhaltestellen Stadionbrücke oder Waterloo liegen in fußläufiger Entfernung und werden bei Großveranstaltungen mit Verstärkerzügen angefahren um die Menschenmengen zu entzerren. Am Eingang kommt es bei den Fußballspielen immer wieder zu langen Wartezeiten während der Kontrolle. Nichts schlimmes, aber bei Konzerten läuft dieser Vorgang besser.

Im Stadion gilt der Spruch “Nur Bares ist wahres” schon länger nicht mehr. Getränke und Snacks werden bargeldlos bezahlt. Seit kurzem (07/2021) nicht mehr mit einer speziellen Stadionkarte sondern kontaktlos mit der girocard. Leider ändert auch dies nichts an der Tatsache, das sich an den Getränkeausgaben immer wieder sehr lange Warteschlangen bilden.


Blick auf die Bühne beim Rammstein-Konzert in der HDI-Arena in Hannover (Eigenes Werk. Lizenz: CC-BY-SA.) Hat man dann genug gewartet, bleibt die Auswahl zwischen Softdrinks, Bier und den üblichen Snacks, deftige Stadionkost also. Nichts besonders.

Für mich ist der Funke beim Fußball nicht übergesprungen, mit dem Ort verbinde ich keine Emotionen und bin daher, sofern es Corona zukünftig zulassen sollte, nur noch zu Konzerten vor Ort. Unter diesen Aspekten vergebe daher eigentlich 2,5 Sterne die ich systembedingt aufrunden muss.


5 stars
Wundervoller und ideenreicher Webcomic  de

Mit Pepper&Carrot hat der Autor David Revoy einen tollen Episoden-Comic erschaffen, der unter einer CC-Lizenz im Internet verfügbar ist.


Die beiden namensgebenden Hauptdarsteller im gleichnamigen Comic Pepper&Carrot (Namensnennung: David Revoy. Lizenz: CC-BY.)

In regelmäßig erscheinenden Episoden wird die Geschichte aus einer fiktiven Welt mit Hexen und allerlei anderen Fabelwesen erzählt. Nettes Detail am Rande erwähnt: alle Protagonisten tragen die Namen von Kochzutaten. Wie auch bei der Namensgebung lässt der Autor sehr viele Details in die Zeichnungen einfließen. Es macht einfach Spaß, die kurzen Episoden zu genießen und sich immer wieder freuen, wenn eine neue veröffentlicht wird.

Auf Grund der gewählten Lizenz, mit der das Comic und alles drumherum, von den Hintergrundgrafiken über die verwendeten Werkzeuge bis hin zur Schriftart, kann jedermann auf diesem Comic ein Produkt aufbauen – und dies sogar kommerziell. Rund um Pepper&Carrot ist ein kleines Universum entstanden. Die Homepage ist, wie auch der Comic, in vielen Sprachen verfügbar. Der Autor erstellt den Comic komplett mit freier Software und hat mehrere Videos zu der verwendeten Software erstellt und wie er damit die Comic kreiert.


Erstes Titelbild zu Pepper&Carrot (Namensnennung: David Revoy. Lizenz: CC-BY.)

Pepper&Carrot ist ein kleines Juwel in den weiten des Internets und wird komplett durch Spenden, z.B. bei Liberapay, finanziert.


5 stars
Keine Serie zum nebenbei schauen  de

Ich kenne weder die Bücher noch sonst etwas aus der Trilogie, im deutschen als Der Tausendjahresplan bekannt. So konnte ich relativ unvoreingenommen diese Serie starten. Das einem Apple die Serie häppchenweise jeden Woche serviert bin ich, als jemand der ohne Netflix aufgewachsen ist, gewohnt.

Die erste Episode führt einen in das Handlungsuniversum ein. Vielen Sprüngen in verschiedenen Strängen kann nur gefolgt werden, wenn man die Serie richtig schaut. Ein Konsum mal eben nebenher ist hier nicht möglich, wenn man der Handung folgen möchte.

Die Handlung wird bildgewaltig gezeigt und von fantastischer Musik untermalt. Zur Handlung möchte und kann ich hier, nach dem Schauen der ersten Episoden, noch nichts sagen. Auch weil ich dem Handlungsstrang noch immer nicht vollständig folgen kann. Eigentlich ein Grund um eine Serie nicht weiter zu schauen aber hier wird auf mich eine gewisse Faszination ausgeübt, der ich nicht widerstehen kann.

Wer sich einen Eindruck der Serie verschaffen möchte kann sich den Trailer bei Youtube anschauen. Und so weit ich es überblicke wird dort auch nichts gespoilert. ;-)


4 stars
Klein, fein, Bahnhofsnah  de

Obwohl es über dieses Hotel viele seltsame und schlechte Bewertung im Netz zu lesen gibt muss man diejenigen des alten Betreibers dabei herausfiltern. Nachdem es jetzt ein Hotel der Sorell-Kette ist treffen die alten Bewertungen nicht mehr zu.

Nach zehn Minuten zu Fuß hat man das Hotel erreicht. Alternativ kann auch die Tram genutzt werden, die einen Haltestelle fast direkt vor dem Hotel hat.

Das Einchecken verläuft problemlos und unkompliziert. Das Zimmer ist klein aber sauber und mit einer Kaffeemaschine ausgestattet. Ein Detail, welches in dieser Preisklasse eher selten zu finden ist.


Blick in ein Hotelzimmer (Eigenes Werk. Lizenz: CC-BY-SA.)


Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig aber gerade im Bereich Wurst und Käse, wer’s mag, ausbaubar. Eine oder zwei mehr Varianten wären wünschenswert.


Ein Teil des Frühstücksbüffets (Eigenes Werk. Lizenz: CC-BY-SA.)


2 stars
Es ist und bleibt ein Fastfood Restaurant  de

Der Name ist schon ein bisschen irreführend. Die Kuh ist in diesem Fall keinesfalls heilig und auch indisches Essen gibt es hier nicht. Es gibt hier - so ordinär das auch klingen mag - schlicht und einfach Burger.


Big Beef Burger mit groben Pommes und einem Eistee (Eigenes Werk. Lizenz: CC-BY-SA.)

Fleisch und Brot haben eine etwas labberige Konsistenz und sind recht geschmacklos. Das können Salat, Tomate und Ketchup auch nicht mehr retten. Einzig die Pommes sind sehr gut und retten die Bewertung für diesen Laden auf zwei Sterne. Ob es vielleicht Zufall war, das im bekannten Fastfood Restaurant nebenan sehr viel mehr los war als im Holy Cow? Ich kann es nur vermuten. Für diesen Laden ist der kurze Weg vom Hauptbahnhof noch zu weit. Schaut euch lieber nach einem anderen Laden um.


5 stars
Offen, dezentral und noch ohne Durchbruch  de

Mastodon ist im Prinzip wie Twitter (hier meine Rezension zu Twitter). Ein Kurznachrichtendienst für Texte mit bis zu 500 Zeichen. Im Vergleich spendiert hier Twitter dem Nutzer nur 280. Ich erinnere mich zurück an Zeiten in denen in eine SMS mit 160 Zeichen das höchste der Gefühle war. Es können Bilder, Videos und Audiodateien eingefügt werden. Andere Nutzer können benachrichtigt werden und auch das Erstellen von Umfragen ist möglich.


Screenshot der Weboberfläche einer Mastodon-Instanz (hier: Norden.social) Stand: 25. September 2021 (Eigenes Werk. Lizenz: CC-BY-SA.)

Warum ist Mastodon dann nur im Prinzip wie Twitter? Die grundlegende Aufbau dieses Netzwerks ist von den Emails bekannt. Jeder kann einen Server betreiben und auch mit jedem anderen Mastodonserver in Kontakt treten. Ein gemeinsamer Standard, das Protokoll ActivityPub, sorgt für die Kommunikation der Server untereinander. Das ist die große Stäke von Mastodon gegenüber Twitter. Dort sorgen die Betreiber für die Regeln und können nur durch Gesetze zum Handeln bewegt werden. Einen alternativen Server zu Kommunikation mit anderen Twitterbenutzern gibt es nicht. Ein weiterer Vorteil des genutzten Protokolls ist die Kommunikation mit anderen sozialen Netzen, die ebenfalls auf ActivityPub basieren. so können mehrere Netze mit unterschiedlicher Ausrichtung ein gemeinsames Netzwerk bilden, das sogenannte Fediverse. Im Netz gibt es ein Erklärvideo in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln.

Leider ist die Akzeptanz noch sehr gering. Doch mit der zunehmenden Kritik der großen Social Networks wird meiner Meinung nach dieses Netzwerk eine immer größere Rolle spielen. So sieht es auch der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Baden-Württemberg und ist seit kurzem mit einem eigenen Account vertreten nachdem das Konto bei Twitter gelöscht wurde.

Die meisten Instanzen sind spendenfinanziert, z.B. über Liberapay (zu meiner Rezension von Liberapay), und werden von den Moderatoren nach festgelegten Richtlinien moderiert.


Hubschraubermuseum Bückeburg
5 stars
Viel Hubschrauber auf wenig Raum  de

Wie viele Hubschrauber können auf engstem Raum untergebracht werden? Diese Frage beantwortet das Hubschraubermuseum in Bückeburg eindrucksvoll. Die Macher von Tetris wären schlichtweg begeistert.


Aussenansicht des Hubschraubermuseums in Bückeburg (Eigenes Werk. Lizenz: CC-BY-SA.) Von Spielzeugen über Modelle bis hin zu Exponaten in Originalgröße gibt es hier alles rund um das Thema Hubschrauber zu sehen und auch zu erfahren. Es gibt Funktionsmodelle, schematische Modelle und Ausbildungsobjekte zu bestaunen und teilweise auch zu erleben – bei einigen Modellen ist das Anfassen ausdrücklich erlaubt. Damit möchte die Ausstellung dem Besucher die Funktionsweise eines Helikopters erklären.


Helikopter im Hubschraubermuseum Bückeburg (Eigenes Werk. Lizenz: CC-BY-SA.) Neben den bekannten und weniger bekannten Modellen werden im Museum auch Exoten und nie geflogene Modelle und Prototypen gezeigt. Es ist erstaunlich, was im Laufe der Zeit alles erdacht wurde um den Traum des Fliegens, abseits von Flugzeugen, zu realisieren.


One-Man-Lift-System im Hubschraubermuseum Bückeburg (Eigenes Werk. Lizenz: CC-BY-SA.) Dieser Umstand ist für technikbegeisterte Besucher ein großer Vorteil. Ein Nachteil wird es dadurch für einen Familienbesuch. Kinder und nicht technikaffige Personen sind hier schnell durch und dann heißt es womöglich gelangweilt auf die interessierten Besucher zu warten. Dieser Umstand sollte vor dem Besuch unbedingt bedacht werden.

Von mir als technikinteressierter Person gibt es daher die volle Punktzahl.


5 stars
So muss ein Zoo sein  de

Gut zu erreichen, übersichtlich und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. 

Aufgeteilt ist der Zoo in mehrere Themenbereiche. Gleich hinter dem Eingang kommt, wenn man dem Entdeckerpfad folgt, der Bereich Sambesi. Und wenn ein Bereich nach einem Fluß benannt ist, dann liegt es nahe, das dort eine Bootstour unternommen werden. Den Tieren auf Augenhöhe begegnen und außer dem Wasser keinen Zaun oder ähnliches dazwischen haben. Da sieht man erst einmal wie groß Giraffen doch sind.


Flamingos im Zoo Hannover (Eigenes Werk. Lizenz: CC-BY-SA.)


Mein zweites Highlight im Zoo ist die Yukon Bay. Eisbären, Pinguine, Bisons und Robben in einer nachempfundenen Gebirgs- und Hafenlandschaft aus Alaska. Dazu kommen das Yukon Stadium für die Robbenshow und ein großer Gastronomiebereich.


Die Vogelshow im Zoo Hannover (Eigenes Werk. Lizenz: CC-BY-SA.)


Der indische Palast beherbergt die Elefanten und die Tiger in einer beeindurckenden Kulisse. Hier wurde sogar an den typischen fernöstlichen Kitsch gedacht der dort allgegenwärtig ist.

Mein Highlight kommt aber zum Schluss des Entdeckerpfades: Meyers Hof. Ein Bauernhof mit heimischen Nutztieren. Auf diese Idee muss man erstmal kommen, denn wer erwartet schon Kuh, Schaf und Schwein in einem Zoo? Desweiteren ist in Meyers Hof der große Spielplatz eingebunden und auf den Freiflächen finden diverse Veranstaltungen statt. Ganz besonders sehenswert ist der Winterzoo in diesem Bereich zu dem es ab 16:00 Uhr freien Eintritt gibt.

Für Kinder gibt es immer wieder kleine Pfade, Spielgeräte oder Mitmachaktionen zu entdecken. Man kann Bennetkänguruhs in einem begehbaren Gehege erleben, es gibt fast stündlich eine Show und diverse kommentierte Fütterungen. Das gastronomische Angebot ist vielfältig und fair bepreist und auch an einem Wochenende hatten wir nicht den Eindruck, das der Zoo überlaufen war.


Eine der vielen Figuren im Zoo Hannover (Eigenes Werk. Lizenz: CC-BY-SA.)

Fazit

Der Preis für ein Tagesticket ist mit 26,50€ pro Erwachsenem nicht günstig aber jeden Cent wert. Und wer sich das Ticket online kauft und ausdruckt spart sich die Wartezeit an den Kassenhäuschen.